Sesriem und Sossusvlei (Dead Vlei, Hidden Vlei)
Wir fahren zur NWR-Campsite in Sesriem. Unsere bezahlte Reservierung für den Vortag konnten wir nicht wahrnehmen, also zücke ich Geld um erneut für eine Campsite zu bezahlen. Aber das Personal ist ungefragt sehr kulant und will kein Geld haben, weil wir ja eine Buchung für gestern hatten. Sehr nett. Wir wundern uns bei der Zuteilung einer Campsite zunächst über die Frage, ob wir ein Allradfahrzeug haben. Bei der Besichtigung der Plätze wird uns der Sinn der Frage klar. Wege und Zufahrten sind teilweise extrem tiefsandig. Kein Durchkommen für PKWs und Wohnmobile.
Wir starten ins Sossusvlei. Die letzten 5 km sind bekanntlich sehr tiefsandig. Mangels Allraderfahrung befürchte ich steckenzubleiben und lasse deshalb sicherheitshalber erst einmal etwas Luft aus den Reifen. Unser Auto hat ja einen fest eingebauten Kompressor. Die 5km Tiefsand machen richtig Spass und sind für den Hilux mit Allrad keine Hürde - zumindest solange nicht, wie man in einer Spur bleiben kann. Wir schlagen danach zu Fuss direkt den Weg zum Dead Vlei ein. Unglaublich was für Farben und Kontraste die Natur hier bietet.
NWR-Campsite, Sesriem
Campsites größtenteils schön weiträumig verteilt. Wasseranschluß. Kein Licht. Keine Steckdose.
Sanitäreinrichtungen in katastrophalem Zustand und dreckig. Platz teilweise sehr tiefsandig.
Diverse Campsites sind nur noch mit 4x4-Fahrzeugen erreichbar. Preis-/Leistungsnote 4 (ab November zu
den neuen, verdreifachten Tarifen 5-).
http://www.nwr.com.na/
Dünenmuster im Sossusvlei
Dead Vlei mit untotem Baum
Auch mitten in der ältesten Wüste der Welt gibt es Leben. Nur meine Blende ist etwas groß...
Boden im Dead Vlei in der Abendsonne.
Dünen in der Namib-Wüste
Auf dem Rückweg nach Sesriem finden wir mitten in der Wüste einen Geysir. Unpassenderweise unter unserer Motorhaube. Und die Kühlwassertemperaturanzeige unseres Toyota kratzt am roten Bereich. Trotz mehrfachem Nachfüllens haben wir anscheinend schon wieder viel Kühlwasser verloren. Nach dem Öffnen des Kühlwasserausgleichbehälters sprudelt der Rest als heiße Fontaine aus dem Behälter. Ich kippe im Dunkeln ordentlich Wasser nach und kurz vor 20 Uhr kommen wir wieder in Sesriem an. Ist vielleicht unser Gepäck da? Nein. Wir versuchen noch einen steckengebliebenen Caravan aus dem Sand zu ziehen, aber unser Abschleppseil gibt das nicht her. Muss er doch schaufeln... Dafür überlassen wir dem Caravan unsere Campsite,
weil dessen zugewiesene Campsite eine noch tiefsandigere Zufahrt hat und für ihn völlig unerreichbar ist. Campen ohne Lampen und weiteres Equipment auf den unbeleuchteten NWR-Campsites in Sesriem ist weniger angenehm. Aber was für ein Sternenhimmel. Über Nacht ist es recht kalt. Morgens starten wir als 4. Auto Richtung Soussusvlei. Da man die Vleis zum Sonnenaufgang sowieso kaum erreichen kann, halten wir gleich bei Düne 45. Die Düne bergauf zu laufen ist extrem anstrengend. Gefühlter Puls 400. Ein Deutscher gönnt seiner Spiegelreflexkamera ein ausgiebiges Sandbad und ist dann sehr erfreut über meinen kräftigen Blasebalg.
Rauf auf Düne 45.
Blick von Düne 45 Richtung Norden.
Licht- und Schattenspiele in der Morgensonne
Zweigeteilt...
Danach geht es ins Hidden Vlei. Die meisten lassen das links liegen, dabei wäre es gerade für die Leute interessant, die kein Allradfahrzeug haben. Man parkt auf dem ersten Parkplatz vor der Tiefsandstrecke und läuft dann zu Fuss etwa 40 Minuten bis zum Hidden Vlei.
Dort gibt es nur wenige, aber dafür sehr schöne, tote Bäume. Für mich ist das Hidden Vlei deutlich schöner als das populärere Dead Vlei.
Springböcke im Hidden Vlei. Welcher Depp ist da mit dem Auto durchgefahren?
Hidden Vlei
Hidden Vlei
Hidden Vlei
Hidden Vlei
Gegen 11 Uhr sind wir in Sesriem zurück. Keine Fata Mogana in der Wüste: Unser Gepäck steht tatsächlich im NWR-Office. Mehrheitlich jedenfalls.
Schlösser, Ersatzkamera, Bodylotion etc. haben in Johannesburg Liebhaber gefunden. Aber besser das restliche Gepäck als gar keins.